Als Christine von Trickytine mich Anfang des Jahres ansprach und mir erzählte, was ich Euch auch gleich erzählen werde, war ich sehr berührt und sagte direkt meine Unterstützung zu.
Sie wurde nämlich von Julia angeschrieben, die eine seltene Tumorerkrankung hat und dabei ist, sich zurück ins Leben zu kämpfen. Julia schreibt darüber auf ihrem Blog lifewillbesweet ganz offen, um anderen Menschen Mut zu machen und um dem Krebs die Stirn zu bieten.
Was die meisten aber nicht wissen: wenn man an Krebs erkrankt ist und sich zudem vielleicht sogar noch in Chemotherapie befindet, fällt es einem sehr schwer zu essen, da man wenig Appetit hat. Der Körper braucht aber ausgerechnet in dieser Zeit besonders viel Kraft (man sagt auch, Krebs sei eine „konsumierende“ Krankheit) und sollte wirklich mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt werden, um die Heilung zu unterstützen. Genau deshalb hat Julia Christine angeschrieben und fragte sie, ob sie mit ihr ein paar ansprechende, leckere, gesunde Rezepte entwickeln wolle, die Lust auf’s Essen machen.
Aus dieser Anfrage entwickelte sich dann eine zauberhafte Aktion, bei der viele großartige Blogger mitgemacht und für Julia Rezepte entwickelt haben, die alle ganz besonders sind (am Ende dieses Beitrags habe ich alle für Euch verlinkt). Und zum Abschluss der Aktion kommt nun heute noch mein Rezept für Julia dazu.
Davor habe ich aber noch zusammen gefasst, worauf man ernährungstechnisch unbedingt achten sollte, wenn man an Krebs erkrankt ist:
Der Körper braucht in dieser Phase nämlich das Allerbeste, was er kriegen kann, um die Beschwerden zu lindern bzw. die Heilung zu unterstützen. Dazu gehören natürlich die Grundnährstoffe Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß, aber auch ausreichend Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien, Sekundäre Pflanzenstoffe und viel Flüssigkeit. Dabei sollte man am unbedingt seinen Säuren-Basen-Haushalt im Gleichgewicht halten, denn nur so kann der Körper optimal funktionieren und Schlacken und Gifte ausschleusen, die ihn zusätzlich belasten.
Hier ein paar Tipps bzw. Ernährungsregeln:
- Auf Fleisch sollte verzichtet werden (zumindest im ersten 1/4 Jahr, aber besser komplett) und wenn, dann wird eher Fisch empfohlen (nicht öfter als 2 Mal die Woche).
- Zudem sollte viel frisches Obst und Gemüse gegessen werden, am besten roh (oder gedünstet) und in Bioqualität, um den Körper nicht noch zusätzlich durch Pestizide etc. zu belasten. Besonders geeignet sind Smoothies oder Säfte, dann schmeckt es super und man kann große Mengen davon roh zu sich nehmen, ohne den ganzen Tag mit Kauen beschäftigt zu sein!
- Fett sollte sparsam eingesetzt werden (da Fett als Krebs-Promotor gilt, der die Gallensäurenproduktion anregt) und wenn, dann in Form von hochwertigen, gesunden Fetten. Also kalt gepresste Öle (am besten in Rohkostqualität, damit die guten Inhaltsstoffe voll verfügbar sind, z.B. Leinöl, das reich an Omega-3-Fettsäuren ist), Fett aus Nüssen und Samen sowie aus fettreichem Obst und Gemüse wie Kokosnuss, Avocado etc.
- Auf Weißmehlprodukte und Zucker sollte verzichtet werden, da beides den Körper übersäuert und außer leeren Kalorien keine Vital- oder Ballaststoffe liefert. Stattdessen sollte man Vollkornprodukte und andere komplexe Kohlenhydrate zu sich nehmen (also z.B. Datteln zum Süßen verwenden anstatt Zucker).
- Milch und Milchprodukte sind umstritten, da das enthaltene Kasein (das Milcheiweiß) im Verdacht steht, Krebs zu fördern (siehe z.B. China Study von T. Colin Campbell). Andere Experten sehen das hingegen nicht so kritisch. Ich würde generell dazu raten, Milchprodukte sparsam einzusetzen (und wenn, dann nur in Bioqualität, ohne Hormonbelastung etc.) und es gibt wirklich leckere Alternativen wie z.B. Mandelmilch oder Cashewkäse.
- Unbedingt sollten ausreichend Antioxidantien im Speiseplan vorkommen, um vor freien Radikalen zu schützen (das ist vor allem wichtig, wenn man viele Medikamente einnehmen muss!), also z.B. so leckere Dinge wie Granatapfel, roher Kakao, Holunderbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, diverse Wildkräuter etc.
- Sekundäre Pflanzenstoffe verbessern die Zellatmung und sind deshalb ebenfalls sehr wichtig, um die gesunden Zellen zu stärken. Man findet sie z.B. in Knoblauch, Zwiebeln, Rote Bete, Heidelbeeren, roter Paprika, grünem Blattgemüse, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Hülsenfrüchten etc.
- Getrunken werden sollte sehr viel, am besten gefiltertes Wasser oder Quellwasser, damit die Giftstoffe schnell aus dem Körper geschwemmt werden können und Tees (z.B. Grüner Tee oder Ingwertee), aber auf keinen Fall Alkohol.
Alle genannten Punkte sind natürlich auch sonst nützlich, wenn man Krebs vorbeugen will, denn ein gesunder, vitaler, kräftiger Körper hat bessere Chancen, sich zu verteidigen!
Es ist aber auf jeden Fall richtig wichtig, dass man sich bei Krebs mit seiner Ernährung und den Lebensmitteln auseinandersetzt. Das Essen sollte frisch und unverarbeitet sein und Spaß machen; vor allem, wenn man aufgrund der Umstände keinen Appetit verspürt, kann es helfen, wenn die Gerichte frisch, bunt und knackig daher kommen und nicht aus der Dose.
Nun aber zu meinem Rezept:
Julia ist (genauso wie ich) ein riesen Frühstücksfan, nimmt sich viel Zeit morgens und liebt es, wenn es knuspert. Da lag es natürlich nahe für mich, ein Müsli-Rezept zu kreieren, das voll guter Inhaltsstoffe ist und das man am besten mit frischem Obst oder im Smoothie (als Smoothie-Bowl) genießt.
Und da es unterwegs oft schwer ist, was Gesundes zu finden, habe ich gleich noch die Mitnehm-Variante des Müslis in Form von Müsliriegeln oben drauf gepackt.
Meine beiden Rezepte sind natürlich wie immer glutenfrei, vegan und ohne Industriezucker.
Buchweizen-Kokos-Knuspermüsli
Die Zutaten (für ein großes Vorratsglas):
- 200 g Buchweizenflocken
- 60 g Kokosflocken
- 120 g Nüsse gemischt (z.B. Pekannüsse, Paranüsse, Cashews)
- 60 g Kürbiskerne
- 60 g Sonnenblumenkerne
- 50 g Quinoa (gepoppt)
- 2 EL Kakao
- 4 EL Kokosöl
- 4 EL Ahornsirup (oder Agavendicksaft, Honig etc.)
- 3 EL Chia-Samen
- 150 g Rosinen oder sonstige Trockenfrüchte (ungezuckert)
Die Zubereitung:
- Die Zutaten von Buchweizenflocken bis Quinoapops in einer Schüssel mischen und in eine ofenfeste Form geben.
- Dann Kakao, Kokosöl und Ahornsirup miteinander verrühren und über die Müsli-Mischung geben. Gut miteinander vermischen.
- Das ganze dann bei 180°C, Ober-/ Unterhitze für 25 Minuten backen und ab und zu mal umrühren, damit nichts anbrennt.
- Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und Chia-Samen und Rosinen untermischen. Fertig.
Buchweizen-Kokos-Müsliriegel
Die Zutaten:
- 200g Medjool-Datteln (die sind schön klebrig und fleischig)
- 100g Nüsse, sehr grob gehackt (gemischt, z.B. Cashews, Pekannüsse, Mandeln, Walnüsse etc.)
- 100 g Buchweizenflocken
- 60 g Kürbiskerne
- 30g Kokosflocken
- 20g Quinoa (gepoppt)
- 1 EL Chia-Samen
- 3 EL Ahornsirup
- 2 EL Kokosöl
Die Zubereitung:
- Zunächst die Datteln entsteinen und in einem Mixer zu einer klebrigen Masse vermixen.
- Dann diese Masse und alle weiteren Zutaten in einer Schüssel schön vermanschen. Jaa, mit den Händen!
- Die Masse auf eine Frischhaltefolie streichen, mit Folie bedecken und schön fest und platt drücken (siehe Foto oben).
- Diese „Platte“ dann für 3-4 Stunden ins Gefrierfach geben und anschließend in Riegel schneiden. Fertig :-)
Ich hoffe, die Rezepte sind nach Julias und Eurem Geschmack und machen Lust auf mehr! Aber ich glaube, das könnte klappen ;-)
Viel Spaß beim Ausprobieren, und vergesst nicht, auch noch die anderen oberleckeren Rezepte für Julia zu testen:
- Ofengeröstetes Wurzelgemüse mit Joghurtdip von Trickytine
- Gesunder Blaubeerkuchen von Lisbeths
- Gemüserösti mit Orangen-Pfeffer-Sauce und Feldsalat von Herr Grün Kocht:
- Asiatische Frühlingssuppe von ihana
- Superfood-Brownies von Foodtastic
- Erdbeer-Kombucha-Smoothie von Mandelmilch und Cashewmus
Eure Steffi
PS: Liebe Julia, ich wünsche Dir ganz viel Kraft, sodass Du weiterhin so mutig und stark und positiv sein kannst und wieder zurück in ein gesundes, aufregendes Leben findest! Ich hoffe, unsere Rezepte haben Dir dabei ein wenig geholfen :-)
8 Kommentare
Wirklich eine tolle Aktion von allen Bloggern die mitmachen. Es sind tolle Rezepte dabei herumgekommen. Deine Ernährungstipps finde ich sehr hilfreich, die Buchweizen-Kokos-Müsliriegel werde ich sicher ausprobieren.
Liebe Grüße
Lieber Kai,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Ich freue mich auch so, dass Julia und Trickytine die Aktion ins Leben gerufen haben und dass so viel Leckeres dabei rausgekommen ist :-)
Berichte mal, wenn Du die Müsliriegel ausprobiert hast ;-)
Liebe Grüße,
Steffi
Bekommt man Buchweizenflocken im Reformhaus?
Ich kaufe sie im Bio-Supermarkt. Bei Alnatura oder Basic Bio. Aber im Reformhaus gibt es die auch. Meine sind von der „Spielberger Mühle“ und ich finde sie echt eine tolle Alternative zu Haferflocken!
Liebe Grüße,
Steffi
Wow, Steffi! das ist ja auch noch glutenfrei und vegan! Gerade die Müsliriegel haben es mir mega angetan! Toll, dass auch du bei ‚Life will be sweet‘ dabei bist! Liebste Grüße!
Lina <3
Oh, danke liebe Lina!
Freust Du Dich auch immer so, wenn Du ein glutenfreies UND veganes Rezept entdeckst?! Aber davon findet man bei Dir ja auch unglaublich viele und leckere!!
Ich freue mich auch sehr, dass wir bei dieser Aktion dabei waren und hoffentlich Julia und ganz vielen anderen ein bisschen mehr Lust auf’s Essen gebracht haben.
Ganz viele liebe Grüße aus Frankfurt,
Steffi
Liebe Steffi,
das ist aber ziemlich knusprig und ziemlich lecker. Ein ganz toller Beitrag!
happy sunday
karin
Liebe Karin,
und wie das knuspert!! Hörst Du es??
Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar und auch für Deinen leckeren Blaubeerkuchen für Julia, den ich ganz bald nachmachen werde, mmmmhhhh :-)
Sonnige Grüße aus Frankfurt,
Steffi