Bald ist es wieder so weit. Die Fastenzeit beginnt (klassisch von Aschermittwoch bis Ostern). Und ich habe das Gefühl, dass es in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, während dieser Zeit in irgendeiner Form Verzicht zu üben. Meist weniger aus religiösem Hintergrund, sondern auch, um ein bisschen in sich zu gehen, abzunehmen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, mal etwas Neues auszuprobieren, Laster zu bekämpfen etc.
Fasten ist aber auf keinen Fall ein hipper Trend, sondern wird seit jeher auf unserer Welt in unterschiedlichster Form ausgeübt. Nicht nur in allen großen Weltreligionen ist es zu finden, sondern auch ganz natürlich im Tierreich (bei einigen Tieren während des Winterschlafs, bei den Zugvögeln während das langen Fluges in den Süden und z.B. bei den Lachsen während der Laichzeit). Und auch der menschliche Körper fastet manchmal ohne dass wir es steuern, um runterzufahren, z.B. wenn wir krank sind und keinen Appetit haben.
Auf jeden Fall sollte beim Fasten immer der ganze Mensch betrachtet werden, also Körper, Geist und Seele. Und deshalb wird bei den meisten Fastenarten nicht nur die Nahrungsaufnahme reduziert und optimiert, sondern es ist auch wichtig, sich wirklich Zeit für sich zu nehmen und mal ein paar Gänge zurück zu schalten. Nur dann profitiert man im Ganzen davon und geht am Ende gestärkt heraus.
Ich stelle Euch heute zuerst zwei Fastenarten vor, die ich persönlich kenne und empfehlen kann und die Ihr zu Hause machen könnt. Da sie auf Entschlackung/Entgiftung ausgerichtet sind, dauern sie keine 7 Wochen, aber sie wirken dennoch Wunder.
Zudem gibt es auch noch andere Formen von Verzicht (nicht alle auf die Ernährung bezogen), die ich ebenfalls mal aufgezählt habe und die man locker während der gesamten Zeit üben kann, ohne einen Schwächeanfall zu bekommen.
Der Vollständigkeit halber zum Schluss auch noch zwei Heilfastenmethoden, die ich aber nicht persönlich kenne und die besser in Aufsicht in einer richtigen Fastenklinik durchgeführt werden sollten.
Vielleicht ist ja was für Euch dabei?
DIY-Fasten für zu Hause
SAFTFASTEN
Dauer: Kann man nur einen Tag lang machen (ein sog. Entlastungs- oder Schalttag), oder auch 1 Woche. Oder wie wäre es mit einem Entlastungstag pro Woche während der 7 Wochen Fastenzeit?
Wie geht das?: Es werden außer frischen Obst- und Gemüsesäften (in Bioqualität, also ohne Pestizide, die wieder eine Belastung bedeuten würden) nur Mineralwasser, Tees und (ungesalzene!) Gemüsebrühe zu sich genommen. Abends kann man auch eine Nussmilch trinken und den Morgen beginnt man am besten mit warmem Zitronenwasser. Wichtig ist, dass es nur flüssige, ballaststoffarme Nahrung gibt, damit der Darm vollkommen runterfahren kann und die Entgiftungsorgane sich auf Hochtouren um andere Baustellen kümmern können.
Man sollte sich während der Zeit frei nehmen, denn die Energiezufuhr ist sehr gering und die ersten 3 Tage ist man einfach erschöpft, bis sich der Körper daran gewöhnt hat, dass er an seine Reserven muss (ab da geht es einem auf einmal besser, auch trotz der wenigen Kalorien :-))
Em Ende fühlt man sich leichter, vitaler und strahlt richtig von Innen heraus. Es ist aber nicht ganz so einfach, völlig auf feste Nahrung zu verzichten und man muss schon stark bleiben während der paar Tage.
Meine Erfahrungen mit einer Saftkur (Cleanse) lest Ihr hier: Tag 1, Tag 2, Tag 3, mein Fazit
BASENFASTEN
Dauer: ca. 1-2 Wochen, ist auch länger möglich
Wie geht das?: Bei einer Basenfastenkur geht es darum, dem Körper nur basische Lebensmittel (z.B. Gemüse, einige Obstsorten, Salate, Säfte, Kräuter, Kartoffeln, u.a.) zuzuführen und auf Lebensmittel zu verzichten, die im Körper Säuren bilden (Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte, Zucker, Getreide (also auch Brot, Nudeln, Reis, Mehl etc.), Alkohol u.a..). So soll das Säuren-Basen-Gleichgewicht (ausführlich dazu hier) wieder hergestellt, der Körper entschlackt/ entsäuert und der Darm wieder in Schwung gebracht werden. Man fühlt sich anschließend bombastisch, hat tolle Haut, ein paar Pfunde verloren und weniger Verlangen nach Junkfood und Süßigkeiten. Genauso wie die Saftkur kann man das Basenfasten ruhig mehrmals im Jahr machen (manche sagen, optimalerweise immer beim Übergang von einer Jahreszeit zur anderen) und sich so regelmäßig wieder „zurechtrücken“.
Einen ausführlichen Erfahrungsbericht dazu hat die liebe Trickytine vor ein paar Monaten auf Ihrem Blog geliefert.
Weitere Formen/ Ideen des „Verzichts“, die man locker mal 7 Wochen durchziehen kann
- Auf Zucker verzichten (auch auf den versteckten, also schön die Zutatenlisten studieren, Ihr werdet Euch wundern, wo das Zeug überall drin ist). Warum das gut tut und welche Alternativen es gibt, lest Ihr hier.
- Keinen Alkohol trinken. Jeder Deutsch trinkt nämlich im Schnitt jährlich 1 Badewanne voll alkoholischer Getränke. Krass, oder?
- Auf Fleisch verzichten oder sogar komplett auf tierische Lebensmittel. Jede Menge leckerer Rezepte findet Ihr hier.
- Medienfasten (z.B. kein Facebook, kein Internet allgemein (außer geschäftlich), kein Fernsehen etc.) und stattdessen wieder mal raus gehen, Freunde treffen, Bücher lesen, schreiben usw.
- Konsumfasten. Wie wäre es, mal 7 Wochen lang nichts einzukaufen (außer Lebensmittel natürlich)?
Heilfastenmethoden, die besser unter Aufsicht durchgeführt werden sollten
Fasten nach Dr. Buchinger (diese Methode gliedert sich wie auch andere Heilfastenmethoden in Entlastungstage, Fastentage und Aufbautage; während der Fastentage gibt es hier 3 Liter Flüssigkeit am Tag (Tee, Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte) und 1-2 Zitronen; außerdem regelmäßig Einläufe, sowie Massagen, Leberwickel etc.)
Fasten nach F. X. Mayr (Mayrs Grundprinzipien lauten: Schonung – Säuberung – Schulung und neben Tees, Heilpflanzensäften und Gemüsebrühe gibt es hier auch Milch und Semmeln, die sehr langsam gekaut werden sollen)
Welche Fastenideen habt Ihr noch so? Fastet Ihr überhaupt?
Ich freue mich über Eure Kommentare und Anregungen!
Eure Steffi
7 Kommentare
Hallo Steffi!
Als ich das Thema deines neuen Artikels gesehen hatte, dachte ich mir nur genial! Ich habe erst letzte Woche 5 Tage Saftfasten gemacht und war davon total begeistert! es hat mir sogar Spaß gemacht und mich verändert! ich habe selbst einen Artikel auf meinem Blog dazu geschrieben! Schau doch mal vorbei, ich würde mich sehr freuen! ich kann nur sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt zu fasten, da man seinen Körper entgiftet und den Geist frei macht! Es ist wirklich so. Ich konnte durch mein Fasten meine abendlichen Fressattacken ausbremsen! Allein deswegen war es schon werrt! Gaaanz liebe Grüße von Katharina! http://www.leaving-my-comfort-zone.com
Liebe Katharina,
ich freue mich immer wieder, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die auch mal so eine Saftfasten-Kur gemacht haben. Man muss da einfach mal drin gesteckt haben, um zu wissen, was das mit einem macht. Hihi, ich habe z.B. auch wie Du ständig darüber gestaunt, wie weich meine Haut war (auch, wenn das leider schnell wieder weg ging). Das nächste Mal werde ich auf jeden Fall auch 5 Tage machen, denn ich kam ehrlich gesagt erst nach dem 3. Tag so richtig in Fahrt!
Alles Liebe Dir weiterhin!
Liebste Grüße,
Steffi
Hey Steffi!
Ja, so sehe ich das auch! Man muss es mal ausprobieren und sich auf den Prozess einlassen! Mir hat es sogar so sehr gefallen und soviel gebracht, dass ich plane 10 Tage auszuprobieren und mehr. Mal sehen! Wenn du willst kann ich dich auf den laufenden halten! :-) Liebe Grüße, Katharina
Hallo Steffi,
einen sehr schönen Beitrag hast du geschrieben. Letztes Jahr habe ich Konsumfasten gemacht (http://7-bergen.blogspot.de/2014/04/fazit-konsumfasten-und-ostermontags-bla.html).
In diesem Jahr werde ich 2 Wochen Basenfasten. Ich überlege aber auch noch, ob ich nicht auch wieder Konsumfasten sollte…. ich hatte mir das eigentlich vorgenommen… aber es fällt soooo schwer!! :D
Liebe Katja,
Konsumfasten finde ich auch richtig gut und wichtig! Cool, dass Du das gemacht hast! Wir geben einfach zu viel Geld für minderwertige Dinge aus, die schnell kaputt gehen und die wir vielleicht kaum (ge-)brauchen. Dessen wird man sich glaube ich sehr bewusst, wenn man immer wieder mal darauf verzichtet.
Ja, und Hasenfasten kann ich auch sehr empfehlen. Das ist auch nicht ganz so entbehrungsreich wie Saftfasten ;-) Probier’s unbedingt mal aus! Es lohnt sich so und was sind schon ein paar Tage im Vergleich zu einem ganzen Leben??
Liebe Grüße,
Steffi
Wieder mal ein super Beitrag liebe Steffi! Ich möchte unbedingt mal das Saftfasten ausprobieren, mein Wunsch ist aber unabhängig von der kommenden Fastenzeit.
LG Jenny
Vielen Dank, liebe Jenny!
Ich kann Saftfasten wirklich sehr empfehlen! Und es lohnt sich, durchzuhalten! Ich würde nächstes Mal anstatt 3 Tage auf jeden Fall 5 versuchen. Und natürlich geht das immer, da haste Recht! Am besten, wenn man entspannt ist und frei hat und nicht, weil Fastenzeit ist ;-)
Liebe Grüße,
Steffi