In den letzten Tagen ist hier in Berlin alles unter einem gelben Staubschleier verschwunden. Pollen. Früher hätte das für mich bedeutet, dass ich Tabletten nehmen muss und die ganze Zeit am Niesen und Naseputzen bin. Und zum ersten Mal seit fast 20 Jahren passiert gar nichts! Ich niese vielleicht drei Mal am Tag, das war es auch schon, aber das ist wirklich kein Drama. Ich traue mich kaum es zu glauben, aber ich denke, ich habe meinen Heuschnupfen überwunden! Teilweise hatte ich von Februar bis September Probleme damit. Dieses Jahr noch kein einziges Mal. Juhuuuu!!
Nachdem Ihr die Überschrift gelesen habt, könnt Ihr Euch sicher denken, dass Schwarzkümmelöl irgendwas damit zu tun haben muss. Und so ist es auch.
Ich habe im Januar angefangen, jeden Morgen einen Löffel Schwarzkümmelöl zu nehmen, da ich gelesen und gehört habe, dass das gut helfen soll. Trotzdem war ich skeptisch, ob das auch bei mir wirken könnte (bei großen Heilversprechen bin ich meistens erst mal vorsichtig). Also habe ich es ausprobiert.
Es heißt, man soll das über mehrere Monate machen, bevor sich ein Erfolg einstellt und am besten im Winter beginnen, wenn keine Pollen fliegen. Genau so habe ich es gemacht. Und jeden Monat habe ich darauf gewartet, ob was anfängt zu kitzeln in der Nase oder ob mein Gaumen juckt. Aber: nüscht. Bis heute, also Ende Mai. Und die Pollenattacke ist in vollem Gange!! Ich habe es sogar ab und zu mal vergessen zu nehmen, aber das scheint nichts auszumachen.
Aber warum wirkt Schwarzkümmel bzw. Schwarzkümmelöl so? Was steckt da drin? Und was kann es noch?
Wirkung und Inhaltsstoffe
„Echter“ Schwarzkümmel (Nigella sativa, die ägyptische Sorte) ist seit über 3000 Jahren als Heilmittel und Gewürz bekannt. Die kleinen schwarzen Körnchen sehen ein bisschen so aus wie schwarzer Sesam und enthalten ganz viele wertvolle Inhaltsstoffe, v.a.:
- ungesättigte Fettsäuren (v.a. Linolsäure)
- ätherische Öle
- Vitamine (z.B. Beta-Carotin, Provitamin A, Vitamin B1, B2 und B6, Biotin, Folsäure, Vitamin C, Vitamin E)
- Mineralstoffe (z.B. Magnesium, und Selen) und
- essenzielle Aminosäuren
All diese Inhaltsstoffe zusammen machen den Schwarzkümmel zu einem wahren Zauberer, der das Immunsystem stärkt und somit ganz viele Beschwerden lindert, die ursprünglich durch eine schwache Abwehr entstanden sind.
Mir wurde neulich erzählt, dass in Marokko Schwarzkümmel z.B. etwas zerstoßen und in kleine Säckchen gefüllt wird, an denen man schnüffelt um die Nase frei zu bekommen.
Noch wirksamer ist es jedoch, wenn man das wertvolle Öl aus den kleinen schwarzen Dingern herauspresst. Ihm wird nachgesagt, dass es unter anderem folgendermaßen wirkt:
- entzündungshemmend
- antibakteriell
- antiviral
- antifungal
- antioxidativ
- schmerzlindernd
- Blutdruck senkend
- entkrampfend
Es hilft daher ganz natürlich gegen:
- Atemwegserkrankungen (auch Asthma)
- Harnwegsinfekte
- Pilze (z.B. Fußpilz)
- Allergien (z.B. Heuschnupfen)
- hohen Blutdruck
- Verdauungsbeschwerden (reinigt den Darm und hilft bei Blähungen)
u.v.m.
Es unterstützt und stärkt außerdem:
- Haut (z.B. bei Akne, Neurodermitis oder Ausschlägen)
- Haare (kräftigt das Haar und unterstützt das Haarwachstum)
- Leber
- Nieren und
- generell das Immunsystem
Und es soll zudem auch noch sehr gut gegen Zecken helfen, denn die haben eine Abneigung gegen den enthaltenen Wirkstoff Thymoquinon. Nicht nur beim Menschen sondern auch bei Hunden soll es wirken. Am besten wendet man es innerlich und äußerlich an. Hier aber ausführlicher dazu.
Das klingt alles unglaublich toll, oder?
Wichtig ist aber, dass das Schwarzkümmelöl kaltgepresst und am besten in Rohkostqualität gekauft wird. Das heißt, dass es langsam und schonend gepresst wurde und (bei Rohkostqualität) nicht über 42°C erhitzt wurde. Denn das ist die Grenze ab der viele gesunde Inhaltsstoffe in Lebensmitteln verloren gehen, da sie hitzeempfindlich sind.
Gutes Schwarzkümmelöl kostet daher rund 10-12 EUR je 100ml, mir ist es das aber wert, wenn ich bedenke, wie natürlich und gut es wirkt.
Und wie schmeckt es?
Stark. Intensiv. Manchmal scharf.
Also ich mag den Geschmack sehr gerne, kann mir aber gut vorstellen, dass er für viele Menschen zu intensiv ist. Mit „unserem“ Kümmel hat der Geschmack jedenfalls nicht viel zu tun. Man verwendet das Öl daher in der Küche eher sparsam zum abschmecken und die reinen Körner werden oft zum Backen verwendet oder als Teil einer Gewürzmischung im Mörser vermahlen.
So, das war nun eine grobe Zusammenfassung. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr über Schwarzkümmel(öl) zu berichten, ich überlasse das an dieser Stelle aber lieber den Fachleuten, denn meine Erfahrungen damit sind ja erst ein paar Monate alt. Ich denke, das beste Buch zum Thema ist dieses, also schaut doch mal rein, falls Ihr mehr wissen wollt. Ansonsten findet man im Internet auch etliche Seiten, die sich damit beschäftigen.
Viel Spaß beim Weiterbilden und ich hoffe, ich konnte Euch eine kleine Inspiration liefern,
Eure Steffi
8 Kommentare
Hallo Steffi,
danke für den tollen Artikel. Ich wusste, dass es stärkend auf das Immunsystem wirkt und als Einreibung bei zB Bronchitis hilft, aber dass es auch bei Allergien helfen kann, ist erstaunlich.
Meinst Du man kann es auch Kindern in niedrigerer Dosierung (1-2 TL/Tag) geben?
Liebe Grüsse,
Aurora
Liebe Aurora,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, Schwarzkümmelöl ist auch für Kinder geeignet. Ich würde mit der Dosis auch ein bisschen runter gehen. 1 TL am Tag ist bestimmt passend bei kleineren Kindern. Falls sie den Geschmack nicht mögen, kannst Du auch ein bisschen Honig druntermischen. Wenn es ein Honig aus Deiner Gegend ist, ist das auch zusätzlich gut bei Heuschnupfen, da die lokalen Pollen wie ein natürlicher Impfstoff wirken können.
Liebe Grüße,
Steffi
Sehr spannender Bericht. Muss ich einer Freundin schicken, die auch unter Heuschnupfen leidet. Eine kurze Suche ergab auch, dass Schwarzkümmelöl bei Psoriasis/Schuppenflechte helfen könnte – worunter ich ja seit Jahren leide. Bin jetzt schwer am überlegen, dass auch zu probieren. Ich bin ja sehr für innerliche Heilung, Unterstützung mit richtiger Ernährung und Ursachenforschung. Nur cremen und von außen behandeln ist einseitig und führt zu nichts.
Danke für den Tipp! Ich berichte dir, sollte es in ein paar Monaten erste Erfolge bringen. :)
Ja, Schwarzkümmelöl scheint wirklich gegen fast alles zu helfen. Ich denke, es lohnt sich, das auszutesten um dann evtl. auf teure Cremes und Tabletten etc. verzichten zu können ;-)
Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar und ich freue mich auf Deinen Erfahrungsbericht!
Deine Steffi
Hallo, Schwarzkümmelöl wollte ich auch mal probieren, soll ja wie gesagt auch das Immunsystem stärken. Kannst du da ein bestimmtes empfehlen?
Was gegen Heuschnupfen auch helfen soll, 1 EL Honig am Tag. Hat mir meine Arbeitskollegin empfohlen, das soll aber der Honig vom Vorjahr und aus der Region sein. Das wirkt dann wie eine Hyposensibilisierung.
Liebe Grüße, Naanie
Hallo Nannie,
ich habe immer das hier und bin sehr zufrieden damit: https://www.shop.teanova.de/Gourmet-Oele/Bio-Oele/Schwarzkuemmeloel.html
Den Tipp mit dem Honig kenne ich auch schon, es hat nur bei mir leider nie so richtig funktioniert. Aber ich finde, es macht total Sinn, die Pollen aus der Region in Form von Honig zu essen und sich so zu sensibilisieren.
Danke für Deinen Kommentar und ganz liebe Grüße,
Steffi
Liebe Steffi, auch ich hab das mal versucht mit dem 1 EL Öl pro Tag. Wie du hab ich es meist morgens genommen und fand den Geschmack gar nicht so schlimm. Jedoch musste ich immer wieder davon aufstoßen, weshalb es irgendwann natürlich so schlimm war, dass ich das Öl gar nicht mehr nehmen konnte :) Ich hab leider auch nach 2 Monaten keine besonderen Veränderungen wahrgenommen. Finde deinen Bericht aber sehr interessant.
LG Lena
Liebe Lena,
vielen Dank für deinen Kommentar. Das ist total verständlich, da hätte ich wahrscheinlich auch aufgehört.
Und es zeigt mal wieder, dass nicht alles für jeden funktioniert, da jeder Körper individuell anders ist. Aber vielleicht funktioniert das Öl ja trotzdem äußerlich für Dich, bei anderen Beschwerden.
Hast Du denn inzwischen was anderes gegen den Heuschnupfen gefunden?
Ganz liebe Grüße,
Steffi