Die Sache mit dem Zucker – gesunde Zuckeralternativen

Zucker

++++ in english, please ++++

Wie Ihr ja bestimmt schon gemerkt habt, verwende ich keinen raffinierten Zucker (Haushaltszucker) in meinen Rezepten. Das hat verschiedene Gründe, die ich Euch gerne erläutern will :-)

Im Gegensatz zu Fetten, Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen und Mineralstoffen brauchen wir keinen Zucker für eine gesunde Ernährung. Klar, es ist natürlicher Zucker in Obst und Gemüse enthalten, aber um den geht es hierbei nicht. Es geht um den Zucker, den wir zum Kochen und Backen, im Kaffee, Tee etc. verwenden und als Süßigkeiten zu uns nehmen.

Dieser Zucker, auch Haushaltszucker genannt, ist raffiniert, also der reine, isolierte Zucker.

Und genau da steckt das Problem: Der raffinierte Zucker enthält keinerlei Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Spurenelemente mehr, die in der Zuckerrübe oder im Zuckerrohr enthalten waren. Dies führt dazu, dass unser Körper, wenn wir diesen Zucker essen, keinerlei Arbeit hat und der Zucker direkt in die Blutbahn schießt. Gleichzeitig wird von der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, das zum einen den Blutzuckerspiegel wieder senken soll, indem es den Zucker aus dem Blut in die Zellen bringt, um dort Energie zu spenden und zum zweiten das Glückshormon Serotonin aktiviert.

Wir sind also kurz glücklich und haben Energie. Das ist ja eigentlich super!

Aber leider nur kurz. Denn eigentlich hat unser Körper damit gerechnet, dass mit dem Zucker auch Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe kommen, die er dringend benötigt. Da er diese aber nicht bekommen hat (oder nur wenig, da im Keks nicht so viel davon enthalten war), verlangt er schnell mehr, denn er fühlt sich unterversorgt. So entsteht ständiger Hunger oder Heißhunger, wir essen und essen, aber werden nicht satt. Dieses Phänomen macht sich auch die Lebensmittelindustrie zunutze, indem sie in ihren Lebensmitteln Zucker verwendet (z.B. in Pizza, Wurst, Käse etc.), der uns nach immer mehr verlangen lässt.

Und damit beginnt das nächste Problem: wir nehmen viel mehr Zucker auf als wir bräuchten (da wir oft gar nicht wissen, dass er drin steckt), was dazu führt, dass die Leber den Zucker erst als Glykogen für später speichert und wenn sie keine Kapazitäten mehr hat, den Zucker in Fett umwandelt und in Depots am Körper anlegt. Wir nehmen zum einen also zu und belasten zum anderen die Leber, da sie nicht mehr zu ihrer eigentlichen Aufgabe, dem Entgiften, kommt. Außerdem schnellt der Insulinspiegel ständig in die Höhe und fällt danach wieder ganz schnell ab, was zusätzlichen Stress bedeutet.

Das alles führt mittel- bis langfristig dazu, dass wir antriebslos, müde und depressiv werden, oder aber auch hyperaktiv (oft bei Kindern zu beobachten, die oft viel mehr Süßes essen). Ich habe das an mir selbst gemerkt als ich eine sehr lange stressige Phase hatte, in der ich viel Süßes gegessen habe und auch sonst nicht darauf geachtet habe, was ich esse.

Um dies zu umgehen, verwende ich zu Hause gar keinen raffinierten Zucker mehr und esse keine industriell hergestellten Lebensmittel oder Fast Food. Klar, wenn man unterwegs oder eingeladen ist, geht das nicht immer, aber das ist ja kein Dauerzustand.

Die Vorteile des natürlichen Zuckers liegen darin, dass die Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe den Zucker begleiten und der Körper arbeiten muss, um an den Zucker zu gelangen. Dadurch wird er langsamer und stetiger ins Blut abgegeben, wodurch der Insulinspiegel nicht so sehr schwankt. Außerdem sorgen sie dafür, dass wir schneller und länger satt sind, denn der Körper hat, was er braucht. Ihr kennt das bestimmt, wenn man schon 1-2 Stunden nach einem großen Bic Mac-Menü wieder Hunger bekommt —> Vollkornbrot, brauner Reis, Gemüse und Obst halten uns dagegen viel länger satt und machen nicht so schlapp nach dem Essen.

Viele denken bei Zucker auch nur an Süßigkeiten, aber dazu zählen natürlich auch die isolierten Kohlenhydrate in Weißbrot, Nudeln, poliertem Reis etc., die ebenfalls (aufgrund des Ausmahlungsgrades, also Mehl ohne Schale) kaum Nährstoffe mit sich bringen und schnell wieder hungrig machen.

Ich esse daher immer die Vollkornvariante (z.B. bei Brot, Reis, Nudeln etc.) und verwende zum Süßen Alternativen. Diese Zuckeralternativen stelle ich Euch heute vor:

Zuckeralternativen - www.healthyhappysteffi.com

  • Ahornsirup: schmeckt schön malzig-karamellig, ist reich an Mineralstoffen (je nach Boden) und schmeckt super zu Pfannkuchen oder Eis. Es gibt in ihn 3 Intensitätsstufen A, B, C und man kann in Rezepten 100g Zucker durch 75g Ahornsirup ersetzen.
  • Datteln: sind meine Nr. 1 zum Süßen. Entweder einfach nur so ins Müsli geschnibbelt oder im Mixer mit etwas Wasser geschreddert zu einem super süßen Mus, das man überall einsetzen kann! Sie enthalten sehr viel Kalium, Kalzium, Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Magnesium sowie Vitamin B3, B5 und Vitamin C und lassen den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam steigen. Am besten sind die Medjool-Datteln, die wunderbar schön fleischig, aber auch etwas teurer sind. Alternativ kann man aber auch andere Datteln in Wasser einlegen, das hat einen ähnlichen Effekt.
  • Dicksäfte: z.B. Agavendicksaft, Apfeldicksaft etc. Sie sind süßer als Haushaltszucker, denn sie enthalten viel Fruchtzucker (aber den gesunden, weil natürlichen Fruchtzucker, nicht den isolierten, den es zu kaufen gibt). Außerdem enthalten sie viel Kalium, Kalzium und Magnesium. Am besten verwendet man Dicksäfte zum Backen, im Müsli oder Joghurt.
  • Honig: ist ebenfalls aufgrund des Fruchtzuckers süßer als Haushaltszucker, enthält viele wichtige  Enzyme und organische Säuren und soll eine heilende Wirkung haben. Am besten ist er geeignet zum Süßen von Joghurt oder Tee. Beim Backen behält er seinen charakteristischen Geschmack.
  • Kokosblütenzucker: schmeckt schön karamellig und hat einen niedrigen Glykämischen Index (GI), weshalb der Blutzuckerspiegel viel langsamer und gleichmäßiger ansteigt. Dadurch ist er auch für Diabetiker geeignet. Außerdem enthält er viele Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen, Zink, Schwefel und Kupfer. Definitiv einer meiner Favoriten! Viele von Euch haben ihn vielleicht auch schon in Thailand gegessen, denn er wird traditionell für Pad Thai verwendet.
  • Stevia: wird aus einer südamerikanischen Pflanze gewonnen, enthält keine Kalorien, ist 300 Mal süßer als Zucker hat aber keinen Einfluss auf den Insulinspiegel, weshalb er bei Diabetikern sehr beliebt ist. Es hat jedoch leider einen starken Nachgeschmack, den ich gar nicht mag. Deshalb verwende ich kein Stevia.
  • Vollrohrzucker: ist dunkelbraun, schmeckt karamellig und enthält viele Vitamine (den gesamten Vitamin B-Komplex!) und Mineralstoffe. Gut zum Süßen von Getränken, Backen und für dunkle, kräftige Soßen.
  • Xylit/ Xylitol: hat einen niedrigen GI, etwa dieselbe Süßkraft und denselben Geschmack wie Haushaltszucker aber nur die Hälfte der Kalorien und schützt im Gegensatz zu allen anderen genannten Zuckeralternativen sogar vor Karies. Deshalb wird er auch oft in Zahnpflegekaugummis verwendet. Man kann ihn überall genauso wie Haushaltszucker verwenden (zum Backen, Kochen, im Kaffee etc.). Wichtig ist nur, dass man es zu Beginn nicht übertreibt, denn Xylit hat, wenn man es noch nicht so häufig gegessen hat, eine abführende Wirkung. Daumenregel: nicht mehr als 0,5g / kg Körpergewicht
  • Zuckerrübensirup: schmeckt kräftig malzig und enthält viel Eisen und Magnesium. Er eignet sich z.B. super um Soßen zu verfeinern, aber auch pur auf’s Brot oder auf den Pfannkuchen.

Ich hoffe, ich konnte Euch damit einen Überblick über einige Zuckeralternativen geben und Euch schlauer machen :-)

Probiert es doch einfach mal aus!

Liebe Grüße und einen schönen, sonnigen Tag,

Eure Steffi

Das könnte Dich auch interessieren:

22 Kommentare

  1. Hallo Steffi!
    Sehr informativer Post, vielen Dank
    In welchem Verhältnis ersetzt du Zuckens in Kuchen durch Datteln? Und um wieviel würdest du die restlichen flüssigen Zutaten reduzieren?
    LG Julia

  2. Supi Dupi Post! Vielen lieben Dank dafür!
    Ich versuche gerade, meinen Zuckerkonsum zu reduzieren (Ciaoi, Schoko-Müsli) und merke jetzt erst, wie schwer es eigentlich ist! Ich habe ständig Heißhunger und könnte ununterbrochen snacken… :(
    Aber deine Zuckeralternativen kamen da genau zum richtigen Zeitpunkt, vor allem von Kokosblüten hab ich zum Beispiel noch nie was gehört und Datteln sind echt ein super Tipp! :) Bisher habe ich nämlich Reissirup benutzt, aber ich finde, dass der irgendwie kaum süßt…
    Liebe Grüße,
    Kathi

    1. Liebe Kathi,
      vielen Dank für Deine lieben Worte!
      Ich weiß genau, wie sich das anfühlt! Man ist eigentlich richtig süchtig nach Zucker und bekommt richtig schlechte Laune und denkt nur noch an Kekse, Schokolade und Nudeln, gell!? Aber nach ca. 2 Wochen legt sich das und wenn man dann mal wieder ein Stück davon isst, kommt es einem viiiel zu süß vor.
      Ja, der Kokosblütenzucker ist super! Den bekommst Du z.B. bei Alnatura oder im Reformhaus oder natürlich über’s Internet. Und Datteln sind sowieso der Knaller!
      Reissirup habe ich auch zu Hause, aber wie Du schon sagtest, der süßt kaum, deshalb trocknet der hier auch so vor sich hin in seinem Fläschchen.
      Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg beim Zucker-Reduzieren, und ins Müsli kannste z.B. auch puren Kakao und Rosinen/ Datteln geben, das schmeckt auch mega :-)
      Liebe Grüße,
      Steffi

  3. Steffi das war ein super Post!
    Wir zwei ernähren uns quasi identisch und ich hätte die gleichen Zucker-Alternativen ausgewählt :)

    Ich hoffe, dass gaaaanz viele diesen tollen Post lesen, denn er ist unfassbar informativ und in meinen Augen sehr wichtig!!
    lg Jenny

    1. Oh Jenny, das ist aber sehr lieb! Vielen Dank für Deine tollen und motivierenden Worte!
      Ich hoffe auch, dass ich damit vielen weiterhelfen kann.
      Hab ein wunderschönes Wochenende und ich hoffe, wir lesen uns mal wieder. Ich schau mir gleich mal Deinen Blog an :-)
      Liebe Grüße,
      Steffi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.